Review: Workshop „Blitzen aber richtig“

Review: Workshop „Blitzen aber richtig“

Es ist Sonntag, der 23. Januar 2011, 7:15 Uhr. Ganz Gallien Rahlstedt liegt noch im Tiefschlaf … Ganz Gallien Rahlstedt? Nein! Ein hamburger Möchtegern-Fotoblogger hört grade auf, dem Wecker Widerstand zu leisten.

Zwei Stunden später: Der selbe Blogger, ein anderer Ort. Aber vielleicht fangen wir die Geschichte doch lieber anders an…

Vor einigen Wochen las ich, dass Stefan Groenveld (vielen vielleicht eher unter dem Namen rim_light bekannt) einen Workshop zum Thema „Blitzen aber richtig“ anbietet. Da ich zwar schon einige Blitze besitze und auch nutze, aber mir noch nie jemand gezeigt hat, wie es denn eigentlich so richtig funktioniert, habe ich mich zu dem Kurs angemeldet.

Stefan lief mir vor zwei Jahren das erste Mal über den Weg. Damals ließen wir uns mit 15 andern Fotoentusiasten sechs Stunden lang in einem Hamburger Bunker einschließen (zum Fotografieren). Inzwischen ist man sich mehrfach begegnet, und ich find den Kerl einfach Klasse. Stefan hat ein riesiges fotografisches Wissen, das er aber auch gern weitergibt. Durch seine Arbeit als Sportfotograf hat er gelernt, schnell und präzise zu arbeiten. Er macht das Foto gleich „richtig“, statt sich mit der spätern Bildbearbeitung rumzuquälen. Eine Arbeitsweise, die ich toll finde, aber noch nicht ganz umsetzten kann.

Aber ich schweife ab….

Gegen zehn Uhr traf ich also am Ort des Geschehens, in Hamburg Altona, ein. Stefan begrüßte jeden Teilnehmer auf gewohnt herzliche Weise. Kaffee und Kaltgetränke waren mehr als genug vorhanden. Auch die Naschkatzen kamen nicht zu kurz. Die Location war angenehm beheizt und hatte an zwei gegenüberliegeden Seiten Fensterreihen. Die Wände und Decken waren weiß, ein Hintergrund in schwarz war auch vorhanden. Diverse Lichtformer und ein Haufen Equipment ließen schon vermuten, was uns alles erwarten sollte.

Statt einer klassischen Vorstellungsrunde wurde eine Diashow mit den Lieblingsbildern der Teilnehmer gezeigt (die Fotos hat Stefan sich im Vorfeld schicken lassen). Somit bekam man schon einmal einen Eindruck davon, wie der Rest der Truppe fotografisch tickt :-).

Stefan erklärte uns, worauf es beim Fotografieren mit vorhandenem Licht ankommt, welche Tücken es zu beachten gibt, und wie man diese umgehen kann. In der anschließenden praktischen Übung („macht nur drei Aufnahmen mit dem vorhandenen Licht“) konnte das Gelernte gleich umgesetzt werden. Es kann durchaus mal hilfreich sein,  sich einzuschränken, nicht hunderte Bilder „burst“ zu schießen und dann in Lightroom dafür zu sorgen, dass sie gut aussehen. Das hier gezeigte Portrait kommt direkt aus der Kamera. Ich mags :-).

Nachdem uns gezeigt wurde, welche Möglichkeiten man für das Zünden der Blitze hat, ging es zum Mittag ins Restaurant gegenüber. Lecker! Und so schön zum Fachsimpeln ;-).

Nach der Pause ging es mit diversen Lichtformern weiter. Diese wurden uns sehr detailliert vorgestellt und dann auch direkt vorgeführt. Hierzu hat sich Christian Rohweder regelmäßig als Lichtmodel zur Verfügung gestellt. Die entstandenen Bilder konnten wir unmittelbar per Beamer sehen und besprechen. Somit hatte man eine wunderbare Übersicht über die unterschiedlichen Wirkungsweisen der präsentierten Lichtformer.

Mein persönliches HighLight war die richtige Verwendung von Folien zur Farbkorrektur. Ich hab die zwar immer im Fotorucksack, aber bisher wurden sie nur als Effekt verwendet. Jetzt kann ich die endlich mal „sinnvoll“ einsetzten. GEIL!

Beim „Gruppenspielen“ im Anschluss konnten wir alle Lichtformer ausgiebig testen. Hierbei durften wir auf Stefans Lichtformer und Blitze zugreifen. Die Nikonjünger hatten sogar die Möglichkeit, seine Linsen zu testen. Sehr reizvoll, hat man doch solche Lichtboliden nicht zu Hause. Hilfestellung kam natürlich nicht zu kurz. Man merkte bei seinen Erklärungen, dass Stefan das Thema nicht nur theoretisch bei der Präsentation beherrschte, sondern auch in der Praxis auf spezielle Probleme schnell und verständlich reagieren konnte.
Oftmals waren es die kleinen Hinweise, die bei mir zu „aha“-Erlebnissen führten.

Leider war der Tag viel zu schnell zu Ende. Ich habe jede Menge gelernt und neue Fotonerds in meiner Kontaktliste. Was will man mehr?!

Wenn ihr mehr erfahren möchtet, dann solltet ihr den Workshop bei Stefan Groenveld besuchen. Kann ich ruhigen Gewissens empfehlen, und bevor ich mir die Finger wundschreibe, lernt es besser gleich richtig von ihm! :-)

“So long, and thanks for all the fish…”

14 Comments

  1. Stefan
    24/01/2011 at 17:05 — Antworten

    Hallo Nils,

    vielen herzlichen Dank für Dein wahnsinnig tolles Review. Einen Punkt hast du aus meiner Sicht vergessen: die Teilnehmer waren großartig. Hoch konzentriert und interessiert. Mit euch war wirklich hervorragend arbeiten.

    Viele Grüße
    Stefan

    • luther2k
      24/01/2011 at 17:10 — Antworten

      Ich dachte den Part übernimmst du in deinem Nlog :-)

  2. Christian Rohweder
    24/01/2011 at 17:09 — Antworten

    Schön geschrieben, meiner kommt nachher auch noch. Die Bilder sind auch super, spiegeln den Tag und seine Erlebnisstimmung sehr gut wieder.

    Aber magst Du meinem Namen im Text noch ein „h“ nach dem „o“ spendieren? Oder waren die ausverkauft? ;-)

  3. Stefan
    24/01/2011 at 17:28 — Antworten

    schön geschrieben

  4. Teezeit
    24/01/2011 at 17:34 — Antworten

    Die Beschreibung deckt sich voll und ganz mit dem, was ich auch schreiben würde.
    Danke.

  5. Gunther
    24/01/2011 at 17:59 — Antworten

    Jo, da kann ich mich nur anschließen. War ein wirklich unterhaltsamer und kurzweiliger Sonntag!
    Viele Grüße
    Gunther

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